Dreißigstes Männerkochen mit Gerd Lindgens, Edgar Knobloch,Matthias Tepner, Matthias Pietzsch und Wolfgang Michel am 07.05.2010 bei Edgar Knobloch. Als Gastkoch begrüßten wir Hans, einen Nachbar von Edgar.
Leider fehlte dieses Mal einer unserer fleißigsten Bräter, Stefan war verhindert. Aber unser Gastkoch Hans war ein würdiger Ersatz. Der Abend war ein sehr schöner, ausgiebiger, feuchter, leckerer, langer....... einfach klasse, Abend. So, das schon mal zum Einstieg an alle, die das lesen. Böse Stimmen, (unsere Neider, die Frauen, die machen kein Männerkochen), behaupten wir würden nur kochen um zu trinken. "Völliger Blödsinn". Wir trinken, zum Kochen, um zu kochen, trotz des Kochens, beim Kochen usw., aber bitte ------> "MIT NIVEAU". Das musste einfach mal gesagt werden. Edgar war wohl vor einiger Zeit mit seinen Kindern in Österreich, und ihm und seinen Lieben hatte die österreichische Küche wohl zugesagt. So kam dann das Motto des Abends zustande:
"Bei Edgar gibt's österreichische Schmankerln" Nach einer kurzen Absprache zwischen Edgar und mir war die Speisenfolge klar. Wünsche und Können wurden in die Waagschale geschmissen. Altbewährtes, Kochrezepte, Know How von Edgars Mutter und die Aufgabe, österreichisch zu kochen ergaben dann die Menüfolge.
Die Speisenfolge dieses Abends:
Aperitif:              Prosecco mit Marillenwein Gabelbissen:       Geräucherter Lachs und Forelle an Gemüsemayonnaise.                             Als Beilage kleine Reibeküchlein Vorspeise:           Rinderbrühe mit Markklößchen (alla Mamma) Hauptspeise:       Rinderbraten mit Rotkohl und groben Kartoffelklößen Nachspeise:         Kaiserschmarren mit Vanilleeis                              Kaffee und Pralinees
Der Gruß aus der Küche Geräucherter Lachs und Forelle an Gemüsemayonnaise. Als Beilage kleine Reibeküchlein
Ein wunderbar angerichteter Teller Gabelbissen sind eine alte, österreichische Spezialität, die immer wieder gerne als kleine Mahlzeit auf den Tisch kommt. Doch auch als Vorvorspeise, in einer feinen Komposition von edlem Lachs, gepaart mit geräucherter Forelle und feiner Mayonnaisesauce als delikater Gabelbissen ein wahrer Gaumenschmaus.
Zutaten für 6 Personen Für die Gemüsemayonnaise: 250 g Karotten, 250 g Knollensellerie, 180 g Erbsen aus dem Tiefkühlfach, l ltr. Fischfond 7 EL selber gemachte Mayonnaise, 6 EL Crème Fraîche, 3 EL frisch geriebenen Kren Salz, frisch gemahlenen Pfeffer aus der Mühle Fisch: 250 g geräucherten Lachsfilet, 250 g geräuchertes Forellenfilet Beilage:  1 Paket Reibekuchenteig, Zwiebel, Kartoffel, 2 Eier, Mehl Garnitur: Frische Gartenkresse
Zubereitung Die Karotten sowie den Sellerie schälen und in ca. fünf Millimeter große Würfel schneiden. Die Gemüsebrühe aufkochen und die Karotten sowie Selleriewürfel zugeben. Das Gemüse für etwa fünf Minuten leicht köcheln lassen. Dann die Erbsen zugeben und für weitere zwei bis drei Minuten bissfest köcheln. Ist das Gemüse gar, abseihen und sofort in Eiswasser abschrecken. Das Gemüse mit Salz sowie etwas Pfeffer würzen. Die Mayonnaise mit Crème Fraîche glatt rühren. Den frisch und fein geriebenen Kren untermengen und die Mayonnaise mit etwas Zitronensaft abschmecken. Die Mischung mit dem Gemüse vorsichtig verrühren. Die fertigen Gabelbissen mit etwas frischer Gartenkresse garnieren und zu einer Beilage nach Wahl servieren.
Beilagen: Frische Reibekuchen, einfach ein Traum, das alleine hätte schon genügt, aber mit Räucherfisch und der Mayonnaise? Da fällt mir nichts mehr ein. Dazu gab es einen grünen Veltliner aus dem Wachau, der Wein schmeckte hervorragend zum Gabelbissen. Da wir die Gabelbissen bereits am Anfang des Abends essen wollten, hatte ich die Gemüsemayonnaise schon zu Hause vorbereitet und mitgebracht. Die Reibekuchen hat Hans dann vor Ort frisch zubereitet. Den Teig hatte ich ebenfalls zu Hause vorbreitet. Jetzt mussten "NUR" noch die Reibekuchen daraus gemacht werden. Mit Hans hatten wir uns einen Top Reibekuchenkoch in unsere Mitte geholt. Danke Hans, ganz große klasse! Wir hatten bereits zwei mal geräucherten Fisch in unserer Vor, oder Vorvorspeise, aber gepaart mit der Gemüsemayonnaise und dem Wein, "nur vom Feinsten".
Vorbereitung Rinderbraten in Rotwein
EIN WUNDERBARES STÜCK FLEISCH AUS DER KEULE In der Zeit, in der Hans die Reibekuchen zubereitet hat, hatten sich Edgar, Wolfgang, Matthias P. und Matthias T. schon einmal an die Zubereitung des Rinderschmorbratens (gekauft in der Metzgerei Walter) gegeben, der sollte ja noch 2 Stunden im Bräter liegen. Ich hatte bereits anfangs des Kochabends 1,5 Liter Rotwein, einen einfachen Vino Chianti, mit ein paar Rosmarinzweigen zum Reduzieren auf die Herdplatte gestellt. Das sollte später das Grundgerüst für die Sauce des Rinderbratens werden. Für 6 Portionen 300 g Karotten 300 g Sellerie 150 g Zwiebeln 400 g Tomaten 1 1/2 kg Rinderbraten aus der Keule, gekauft in der Metzgerei Walter in Waldorf Salz, Pfeffer 60 g Butterschmalz 4 Knoblauchzehen 2 El Tomatenmark 3 Nelken, 1 großer Rosmarinzweig, 2 Lorbeerblätter 1,5 ltr. Rotwein 700 ml Fleischbrühe 3 El frisch gehackter Schnittlauch Die Karotten und den Sellerie putzen, schälen und grob würfeln. Die Zwiebeln schälen und würfeln. Die Tomaten waschen, von den Stielansätzen befreien und achteln. Das Fleisch waschen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer einreiben. Das Butterschmalz mit etwas Öl in einem Bräter erhitzen und das Fleisch von allen Seiten darin anbraten. Inzwischen die Knoblauchzehen schälen und würfeln, oder pressen. Das Tomatenmark zum Fleisch geben und anrösten. Dann Karotten und Sellerie, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze dazugeben und mitrösten. Den reduzierten Wein und die Brühe angießen. Die hälfte der Tomatenachtel dazugeben. Den Braten abgedeckt bei mittlerer Temperatur etwa 2 Stunden schmoren.
Nachdem der Braten im Backofen, und die Gabelbissen verzehrt waren, begaben die Bräter  sich an die Zubereitung der Vorspeise.
Der Fluch der Technik
Rinderbrühe mit Markklößchen alla Mamma
Rindfleischsuppe Zutaten: 1 kg Rindfleisch (hohe Rippe) 2-3 Markknochen (Mark vor dem Kochen entfernen) 1 Stange Porree 1 Stück Sellerie 2 l Wasser Salz + Pfeffer Tip: 1 Teelöffel gute Butter Rindfleischsuppe Zubereitung: Das Ganze im Schnellkochtopf eine ¾ Stunde kochen (nachdem der Pin komplett draußen ist). Danach durch ein feines Sieb geben. Markklößchen Zutaten: 3 geschälte Brötchen (2-3 Tage alt) heiße Milch 2 Eier Muskat, Salz, Pfeffer Semmelbrösel frische Petersilie Markklößchen Zubereitung: Mark im kleinen Kessel zerlaufen lassen und durch feines Sieb in die Brötchen geben. 3-4 Minuten in der Suppe aufkochen (aufsteigen lassen) Die Vorspeise war ein Wunsch von Edgar, das war wohl ein sehr beliebtes Sonntagsgericht bei und von seiner Mutter. Edgar hatte die Suppe bereits am Vorabend gekocht, jetzt wurde die Suppe nochmals aufgekocht, abgeschüttet und die frisch zubereiteten Markklößen zugegeben.
Die Suppenkasper zu Tisch Ich hatte schon lange keine Rindfleischsuppe mehr gegessen, aber der Geschmack war sofort wieder da, so wie Sonntags bei meiner Mutter. Sehr lecker. Nun ging es mit Volldampf an die Zubereitung der Zutaten für die Hauptspeise. Der Braten schmorte vor sich hin, und wir konnten uns ganz auf die Kartoffelklöße und den Rotkohl konzentrieren.
Rinderbraten mit Rotkohl und groben Kartoffelklössen
Rotkohl Zutaten: 1-2 große Rotkohl 3-4 dicke Zwiebel 3 säuerliche Äpfel Pfeffer, Salz 2 Esslöffel Zucker Kräutersack, 2 Lorbeerblätter 2-3 Esslöffel Rotweinessig Zubereitung: Kartoffel, Äpfel und die Zwiebel schälen. Im Schnellkochtopf eine dicke Schicht Zwiebel in Butter auslassen. Den Rotkohl schneiden (Maschine) und im Kessel mit sehr heißem Wasser abschütten (nicht zu viel). Würzen, Rotweinessig hinzugeben, Kräutersack und Lorbeerblätter hinzugeben, Apfelstücke obenauf verteilen. Nach ca. 10 min. komplett absetzen
Kartoffelklöße Kartoffelklöße sind ja sehr beliebt. Hier mal eine Alternative zu "Selbst gemacht aus der Packung": genial, lecker, einfach. So viel mehr Arbeit machen die auch nicht, aber der Geschmack ist einfach umwerfend besser. Eine perfekte Beilage zum Rinderbraten. Dieser Beilage hat sich Wolfgang unser Wringer angenommen. Zutaten: 5 Pfund mehligkochende Kartoffeln Pfeffer, Salz, Muskat 2 Eier 150 g Mehl Zubereitung: 3-4 Kartoffel kochen und noch heiß durch die Kartoffelpresse in eine große Schüssel drücken, den Rest mit Maschine machen. Das Mehl darüber sieben und die Eier zugeben. Die Masse Trocken, trocknen, trocknen !!! (im Spültuch auswringen) Klöße formen. In einem großem Topf Salzwasser zum Kochen bringen und die Klöße garen. Die Klöße sind fertig, sobald sie oben schwimmen (etwa nach 20 Minuten), mit dem Seihlöffel herausnehmen und warm stellen.
Nachdem wir die Beilagen dank gemeinsamer Arbeit fertig hatten, kam die Hauptspeise fertig angerichtet auf den Tisch. Auch bei der Hauptspeise blieben wir den österreichischen Gepflogenheiten treu und tranken einen Zweigelt vom Stift Kloster- Neuburg. Ich bin zwar nicht unbedingt ein Freund vom Zweigelt, aber hier passte er schon. Text von einer Homepage: Dieser Wein repräsentiert die österreichische Weintradition in besonders trinkfreudiger Form. An diesen Wahlspruch,trinkfreudig, haben wir uns gehalten.
Der doch eher seltene weiße Zweigelt wird sehr gerne bei besonderen Anlässen wie: Staatsbesuche, Hochherrschaftliche Empfänge, Hochzeiten, Kindtaufen und Männerkochen getrunken. Da der weiße Zweigelt so selten ist, wird er aus speziellen kleinen Gläsern getrunken. Aber jetzt einmal Spaß beiseite, die Hauptspeise war sehr lecker. Hatte lange gedauert aber dafür war sie gut.
Kaiserschmarren mit Vanilleeis
Zutaten für 6 Portionen: 50 g Rosinen, 3 EL Rum, 6 Eier, davon das Eigelb, 45 g Zucker 1 ½ Pck. Vanillezucker, 500 ml Milch, 200 gr. Mehl 6 Eier, davon das Eiweiß, 60 g Butter, Puderzucker, Salz Rosinen 30 Minuten mit Rum in einer Schüssel einweichen. Eigelb, Zucker, Salz und Vanillinzucker in einer Schüssel mit dem Schneebesen schaumig rühren, bis die Masse hellgelb und cremig wird. Milch und nach und nach Mehl unterrühren, dann die Rosinen zugeben. Eiweiß sehr steif schlagen, vorsichtig unter den Teig heben. Irgendetwas ist hier schief gelaufen In einer Pfanne Butter erhitzen, Teig einfüllen und bei kleiner Hitze braten, bis die Unterseite leicht gebräunt ist und immer wieder wenden, bis alles leicht angebraten ist. Dabei gleich zerreißen. Auf Teller anrichten und mit Puderzucker bestreuen. Der Nachtisch ist mir leider etwas aus dem Ruder gelaufen, aber das war ebenfalls eine Gemeinschaftsarbeit aller Anwesenden. Wolfgang hatte noch versucht zu retten was zu retten war, aber auch er er hatte es leider nicht mehr ganz geschafft. Insgesamt hat es ja dann doch noch hingehauen, es war immerhin schon nach 1 Uhr, und wir wollten unbedingt noch einiges erleben. Keine Zwänge, keiner, der uns zuschaute, wir konnten unseren niedrigsten Instinkten freien Lauf lassen, das Besäufnis  war eröffnet. Ab 2 Uhr 30 wurde die Tanzdiele geöffnet, und die ersten Pärchen fanden sich. 4 Uhr, einige konnten nicht mehr und traten schon den Heimweg an. So wurde es noch ein langer Abend, auch unser Gastkoch Hans integrierte sich wunderbar in das Geschehen des abends, nochmals danke Hans. Ich könnte noch sooooooo viel von diesem herrlichen Abend erzählen, und habe noch 100 tolle Bilder. Aber die meisten möchte ich gerne unter Verschluss der 6 Bräter behalten . P.S. Ich ging morgens früh um ca. 6 Uhr mit Wolfgang im Arm zusammen nach Hause. Irgendwo muss es doch Spaß gemacht haben, oder !!!!!!!!! Hier noch eine kleine Auswahl der Bilder ohne Zensur.
Gerhards Pinnwand
Es liest sich wie in einem österreichischen Restaurant. Und zur Einstimmung legten wir mit einem Prosecco, gemischt mit Marillenwein, los. Prosecco gemischt mit Marillenwein ist nicht jedermanns Geschmacke, aber die Säure des Proseccos mit der Süße der Marille, ist einmal etwas feineres
Kleine Auswahl: Männerkochen 07.05.2010  Zum vergrössern anklicken